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Freitag, 01. Juni 2001
Nitrolack setzte Fabrik in Brand
Brennende Lacke in der Tischfabrik Hoffmann in Rheinbach lösten Großalarm aus - Rund 130 Wehrleute rückten aus - Schaden über 50 000
Mark
Rheinbach. Am Freitagmorgen, 7.18 Uhr, Großalarm in Rheinbach. Über 130 Feuerwehrleute der Wehren Swisttal, Rheinbach und
Bornheim rücken mit ingesamt acht Löschfahrzeugen zur Tischfabrik Hoffmann in den Rheinbacher Gewerbepark Nord aus. Ein mit
Nitrolack gefülltes Tauchbecken hatte sich laut ersten Untersuchen aufgrund eines technischen Defektes entzündet und nach ersten
Schätzungen einen Schaden von über 50 000 Mark angerichtet. Menschen wurden nicht verletzt.
Hitze und die Dämpfe des brennenden Lösungsmittels machten den rund 130 Wehrmännern beim Brand zu schaffen. Foto: Rossmöller/Fromman
Mitarbeiter hatten das Feuer entdeckt und laut Inhaber Adolf Hoffmann zunächst selbst versucht, mit Feuerlöschern zu ersticken. "Doch durch die
starke Hitzeentwicklung mussten sie die Tauchkabine verlassen", so Hoffmann. "Es war zunächst nicht klar, wie groß der Brand war. Außerdem
sind hier in der Fabrik auch leicht brennbare Stoffe und Lacke gelagert", sagte Einsatzleiter Balthasar Schumacher.
Als die Feuerwehr Minuten später eintraf, habe es auf einer eher kleinen Fläche mit mäßiger Rauchentwicklung gebrannt. Allerdings habe es eine
enorme Hitzeentwicklung gegeben. Problematisch seien weniger die Dämpfe gewesen. Messungen hätten keine erhöhten Werte in der
Umgebung des Instustriegebietes festgestellt, obwohl in direkter Nähe der Fabrik, wo Tische und Stühle hergestellt werden, es nach
Lösungsmitteln roch. Probleme habe vielmehr die erhitzte Lacklösung bereitet, weil die laut Schumacher gekühlt werden musste. Das war aber
nur mit Wasser und nicht mit Schaum möglich, musste zunächst eine Vorrichtung geschaffen werden, das Wasser an die Lösung zu bringen, ohne
dass es sofort weglief.
Insgesamt waren die Wehrleute vier Stunden vor Ort. Nachdem das Feuer gelöscht war, musste der Schaum entsorgt werden, der aber nicht
einfach in den Kanal gepumpt werden durfte. "Wir haben den Schaum jetzt in Container gepumpt, wo er sich auflösen kann. In ein oder zwei Tagen
denke ich, können wir dann die Flüssigkeit in den Kanal leiten." Insgesamt sei das Feuer eher glimpflich verlaufen, da es rechtzeitig entdeckt
worden sei, so Schumacher abschließend.
Doris Pfaff
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