Die Jahre 1970 bis 1979


Die Löschgruppe Niederdollendorf veranstaltet erstmalig am 01. Mai 1970 ein Geschicklichkeitsturnier für Maschinisten von Löschfahrzeugen. Diese Veranstaltung wird bis 1977 jährlich in Niederdollendorf veranstaltet, die Resonanz war beachtlich. Auf einer Versammlung am 23.Oktober 1971 wird den Brandmeisterdienstgraden des Kreises die neue Feuerwehruniform des Landes NRW vorgestellt. Das die neue Uniform nicht unbedingt den vollen Geschmack der Feuerwehrleute getroffen hat lässt sich auch heute noch nachvollziehen. Dennoch lässt die Löschgruppe auf eigene Kosten als eine der ersten Gruppen ihre alten Uniformen ändern und z.B. durch heraustrennen der Bisen auf die neue Form bringen.

Auf der gleichen Versammlung erhält der Niederdollendorfer Löschgruppenführer OBM Wolfgang Mirbach das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber verliehen. Am Morgen des selbigen Tages hatte er noch zusammen mit seinen Mannen und den übrigen Kameraden des Löschzuges I in schwerem Einsatz beim Dachstuhlbrand des Königswinterer Hotels Adler gestanden. Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass in den frühen Morgenstunden Menschen nicht zu Schaden gekommen sind. Der Abend des 04. Dezember 1971 wird vielen Feuerwehrangehörigen wohl noch lange in Erinnerung geblieben sein. Nicht nur weil der traditionelle Barbaraball gefeiert wurde, sondern auch wohl deshalb, weil die Reinigung Drothen Ecke Heisterbacher Str. / Paulstraße brannte. Der Wehrführer höchstpersönlich entdeckt auf dem Nachhauseweg vom Barbaraball das Feuer und alarmiert den ganzen Löschzug. Am 20. September 1972 steht der gesamte Löschzug I im Großeinsatz. Zusammen mit Unterstützung aus Bad Honnef und Bonn kämpft man gegen ein Großfeuer im Didierwerk. Menschen kommen nicht zu Schaden, aber ein ganzer Gebäudekomplex wird ein Raub der Flammen.

Das Jugendfeuerwehrzeltlager im Rahmen des Kreisfeuerwehrtages vom 18. bis 20. Mai 1973 wird von der Löschgruppe Niederdollendorf betreut. Ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung präsentiert sich die Löschgruppe mit einer Bootsübung auf dem Rhein, die von den Löschgruppen Bornheim-Hersel und Sankt Augustin-Buisdorf unterstützt wird. Das Jahr 1974 steht für die Löschgruppe Niederdollendorf ganz im Zeichen ihres 75jährigen Bestehens. Beginnend mit einem Festakt in Verbindung mit Kirchgang werden am 05. Mai 1974 die Feierlichkeiten eingeleitet. Der erst am 28. März 1974 zum HBM beförderte Chef der Löschgruppe Wolfgang Mirbach kann in der Aula Niederdollendorf zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, Kameraden vieler Feuerwehren und die Vertreter der Ortsvereine begrüßen. Am 20. und 21. Juli 1974 findet in Niederdollendorf der erste Kreisjugendfeuerwehrtag nach Gründung der Jugendfeuerwehr statt. In Verbindung mit einem Zeltlager auf den Rheinwiesen und den notwendigen Übungen zum Erweb der Leistungspange endet dieses Ereignis mit der Verleihung der Leistungspange an viele stolze Jugendliche im Beisein ihrer Freunde und Eltern. Auch das Geschicklichkeitstunier für Maschinisten von Feuerwehrfahrzeugen steht am 1. September 1974 ganz unter dem Eindruck des 75-jährigen Bestehens der Löschgruppe. Gibt dieses Jubiläum dem Oberkreisdirekter doch Anlass, für das Tunier einen Mannschaftswanderpokal zu stiften. In diesem Jahr ging aber auch die Zeit der Bereitschaften im zivilen Bevölkerungsschutz mit der Neugliederung der Gemeinden zu Ende. Die Fahrzeuge wurden auf die Feuerwehren aufgeteilt.

Auf der Versammlung zur Anhörung Wehr zur Bestellung eines neuen Wehrführers und seines Stellvertreters am 1.August 1975 wird dem ehemaligen Niederdollendorfer Löschzugführer, Amtswehrführer des Amtes Oberkassel, stellvertretenden Kreisbrandmeister und Stadtbrandmeister von Königswinter HBM Willi Gassen das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verliehen. Mit dieser hohen Ehrung wird HBM Willi Gassen als Wehrführer der Stadt Königswinter verabschiedet. Nachdem er zum stellvertretenden KBM ernannt wurde, warten noch weitere Aufgaben an der Landesfeuerwehrschule NRW in Münster auf ihn. Seine offizielle Übergabe an seinen Nachfolger HBM Theo Lämbgen aus Oberdollendorf erfolgt dann auf einer Dienstversammlung im Januar 1976 in Königswinter. Zur überörtlichen Hilfe wird an einem Wochenende im August 1976 die Löschgruppe nach St. Augustin Hangelar gerufen. Nach einem heftigen Unwetter waren fast 30 Keller voll Wasser gelaufen. Beim Auspumpen der Gebäude wird die Mannschaft bestens von der Bevölkerung mit allen nötigen Lebensmitteln versorgt. Weniger schön ist ein Einsatz am Kloster Heisterbach verlaufen. Zwei Motorradfahrer sind von der Straße abgekommen. Wir haben die traurige Aufgabe die beiden Verstorbenen aus einem Baum in etwa 5,00 m Höhe zu bergen, in den sie bei dem Unfall geschleudert wurden.

Auf der Dienstbesprechung am 30. Mai 1978 in Ittenbach wird HBM Willi Gassen aus Niederdollendorf von KBM Paul Wilhelms die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes verliehen. Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Tätigkeit als Kreisausbilder und Obmann der Kreisausbilder. Am 16. Dezember 1979 erhält die Löschgruppe in Niederdollendorf ein neues MZB. Nach zähem Ringen um eine Bezuschussung durch das Land, erfolgte 5 Jahre nach dem ersten Antrag unerwartet die Zusage über eine 100%ige Kostenübernahme. Nach 15jähriger Dienstzeit tritt am 31. Dezember 1979 KBM Paul Wilhelms von seinem Amt zurück. Zu seinem Nachfolger wird der Löschgruppenführer von Niederdollendorf, HBM Wolfgang Mirbach bestimmt, der das Amt am 1. Januar 1980 zusammen mit seinem Stellvertreter HBM Balthasar Schumacher, Swisttal antritt.